01: Von Sparschwein bis FinTech
In der Rubrik „Investment-Ideen“ möchte ich allgemeine Strategien zur Geldanlage und konkrete Investmentmodelle vorstellen. Wir beginnen mit einem Überblick aus der Vogelperspektive.
Noch vor wenigen Jahren waren die Möglichkeiten für Privatanleger vergleichsweise eng begrenzt. Neben dem heimischen Sparschwein blieb im Grunde nur der Gang zum Bankberater eines örtlichen Geldinstituts oder das Gespräch mit einem Vertreter einer Versicherung. Nur über solche Mittelsmänner wurden Konten eröffnet, Sparpläne zur Altersvorsorge initiiert oder Aktien gekauft. Was unser Geld im von der Bank gerade empfohlenen Fondsparplan oder innerhalb des Versicherungsmantels genau gemacht hat, blieb weitgehend im Verborgenen bzw. war sogar integraler Teil des Geschäftsmodells und der Marketing-Strategie von Banken und Versicherungen.
Die intransparente Komplexität der meisten Geldanlagemodelle der Vergangenheit ist vermutlich der Grund für die noch heute vorherrschende hohe Eintrittshürde beim Aktienkauf oder alternativen Investments. Viele Menschen haben schlichtweg nicht mitbekommen, dass uns heute auch als Privatanleger ein Instrumentarium zur Verfügung steht, das bislang nur der reichen Oberschicht vorenthalten war, die ihr Geld von einem Vermögensverwalter managen lassen konnten.
Die digitale Revolution hat jedoch das internationale Börsenparkett und direkte Schnittstellen zu Geschäftspartnern rund um den Globus direkt in unser Wohnzimmer gebracht. Ein paar überzählige Euro und wenige einmalige Klicks genügen, um fortan regelmäßig einen Anteil an der Gasförderung in Sibirien, Mieteinnahmen in Kalifornien, Bitcoin-Mining in Island oder auch nur am überteuerten Kaffee, der gerade in Singapur getrunken wird, zu erhalten.
Wollen wir konservativer anlegen? Ein klassischer Sparbrief bei einer Bank in Schweden (dort werden noch Zinsen gezahlt)? Früher hätte man hinfahren müssen oder sogar einen Wohnsitz oder eine Briefkastenfirma aufsetzen müssen. Heute genügen ein paar Klicks.
Wollen wir spekulativer anlegen? Vergeben wir ein Darlehen an einen Bauern in Georgien. Noch vor fünf Jahren war dies nicht einmal Superreichen möglich, heute genügen 20 Euro und ein paar Klicks.
Alles zu kompliziert? Übergeben wir unser Geld einem digitalen Vermögensverwalter. Bislang konnte man nur ein Vermögen über einer Million Euro von einem Profi verwalten lassen. Dank der Digitalisierung und innovativer FinTech-Unternehmen geht das bereits ab wenigen tausend Euro – und nur ein paar Klicks.
Der findige Privatanleger verfügt heute über ein reiches Instrumentarium an Investment-Vehikeln, mit denen sich ein auf die individuellen Vermögensverhältnisse zugeschnittenes und an die persönliche Risikotoleranz angepasstes Portfolio zusammenstellen lässt, das - konsequent bespart - in wenigen Jahren je nach Zielsetzung einen zügigen Vermögensaufbau und/oder ein hohes passives Einkommen erzeugen wird.
In meinen Blog-Artikeln unter „Investment-Ideen“ werde ich die Bausteine dieses Instrumentariums einzeln und im Detail vorstellen. Ich stelle nur Modelle vor, in die ich selbst investiert habe und von denen ich überzeugt bin, aber keines der Modelle passt für alle. Jeder Investor muss sich seiner eigenen Lebensziele und der eigenen Risikotoleranz bewusst sein, um zu entscheiden, was er kauft.
Kauft nicht den ganzen Schnick-Schnack da draußen! Kauft Eure Freiheit!
In diesem Sinne! Alles Liebe, Euer Andreas